Editorial - Einunddreißig - Das Forum für Tanka

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EDITORIAL

Liebe Freundinnen und Freunde des Tanka,

wir sind mitten im Frühling angekommen! Diese Jahreszeit, in der Wachstum, Blüte und Befruchtung auf dem Tableau stehen, inspiriert durch die Farben und Düfte, nicht nur Gärtner und Naturliebhaberinnen, sondern ebenfalls uns Kreative, Schriftstellerinnen und Tanka-Dichter. Gerade auch, weil dem Frühjahr bereits die Vergänglichkeit anheim gestellt ist. Halten wir inne und bestaunen die Pracht rings herum! Bietet der Lenz, besonders jetzt, während politischer wie gesellschaftlicher Krisen, einen Raum der Reflexion und der Hoffnung.

In sicher allen Kulturen wird der Frühling als Symbol für Erneuerung betrachtet. Diese Metapher ist besonders relevant in solch aufgewühlten Zeiten, wie wir sie erleben. Neulich las ich ein erbauliches Gedicht über Alice und Sarah. Dichter können das Unaussprechliche in Worte fassen und Emotionen in eine Form bringen, die einerseits tröstlich ist, andererseits auch ermutigend und herausfordernd sein kann. Auch Tanka haben die Fähigkeit, als Katalysatoren für Veränderung zu dienen, indem sie das Bewusstsein schärfen und zum Nachdenken anregen.

Seit geraumer Zeit veröffentliche ich täglich ein Haiga, gelegentlich auch mit politischem Bezug, in den sozialen Medien, weil die Kreativität mir Halt und Zuversicht gibt und weil ich die Hoffnung habe, dass die Poesie ein wenig von den hereinbrechenden Negativnachrichten ablenken kann. Nicht nur als Eskapismus, sondern als Erinnerung daran, dass wir unsere beglückenden Fähigkeiten nicht brachliegen lassen sollten. Vielleicht geht es Ihnen und euch ja ebenso. Während die Welt um uns herum von Unsicherheit geprägt ist, bleibt die Kreativität eine Kraft der Beständigkeit. Andauernd, seit immerhin zwölf Jahren, ist das Tanka-Magazin „Einunddreißig“, und gerade diese Konstanz und Zuverlässigkeit werden in stürmischen Zeiten wichtiger denn je.

In diesem Frühling sollten wir ganz besonders die Kraft des Tanka-Schreibens feiern und sie als Möglichkeit nutzen, um die politischen und gesellschaftlichen Unruhen zu beleuchten und uns mit ihnen zu beschäftigen. Lassen wir uns von der Schönheit der Sprache inspirieren, um möglicherweise Dialoge zu fördern. Denn in der Verbindung von Kunst und Gesellschaft liegt ein Weg, an der Gestaltung der Gemeinschaft ein klein wenig mitzuwirken.

Mögen Frühling und Frühsommer uns dazu anregen, die Worte der Poeten, vielleicht auch der alten Dichter, zu lesen und ihre Botschaften der Hoffnung und Beständigkeit in unser Leben zu integrieren.

Mit den besten Wünschen

Ihre/eure
Birgit Heid
Herausgeber:
Tony Böhle
Bernsdorfer Str. 76
09126 Chemnitz
Deutschland
Redaktion:
Tony Böhle
Valeria Barouch
Birgit Heid
Mail: einsendung@einunddreissig.net
(C) 2025. Alle Rechte bei Tony Böhle und den AutorInnen.
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