EIN KOMMENTAR ZU EINEM TANKA VON WOLFGANG RÖDIG
Valeria Barouch
Das zauberhafte Wesenan meiner Seitewird mich unhöflich nennen.Schau' dem Magier am Tischausschließlich auf die Finger.
Vor langer Zeit, musste ich zum Jahresende für einen Verein ein Festessen organisieren. Mit dem Budget hatte ich zwei Möglichkeiten: ein vielsterniges Gourmetrestaurant oder weniger exklusive Tafelfreuden, dafür aber mit Unterhaltung. Ich engagierte also einen jungen Magier und hoffte, dass dieser die fehlenden Sterne in die Augen der Teilnehmer zaubern werde. Ich wurde nicht enttäuscht. Der junge Mann, der am Anfang seiner Laufbahn stand, war unglaublich talentiert und zog im Nu die Teilnehmer in seinen Bann.
Magie versetzt uns in einen Zustand kindlicher Bewunderung. Wir wissen natürlich, dass alles nur aus Geschicklichkeit, einer gewissen Ausstrahlung und Kreativität besteht. Zweifellos ist es vor allem die Geschicklichkeit, die wir bewundern, denn die meisten von uns sind sich bewusst, dass auch noch so fleißiges Üben uns höchstens für einen Kindergeburtstag qualifizieren könnte. Nicht jeder ist zum Magier geboren, aber beinahe jeder der nicht zaubern kann, lässt sich gerne verzaubern.
Offensichtlich ist dies auch beim Autor dieses Tankas der Fall. Seine Faszination scheint das gängige Maß zu übersteigen, denn er antizipiert Kritik für Unhöflichkeit. Obwohl er das zauberhafte Wesen am gleichen Tisch wahrnimmt, hat er zu gegebener Zeit nur noch Augen für die Hände des Künstlers, wohl in der Hoffnung Tricks zu entlarven.
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